Samischer Speicher und Torfhütte
In der samischen Siedlung «Finnhøttan» in Lennamarka, etwas nördlich von Namsos, standen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere Gebäude: Torfhütten, Speicher, Torfställe, usw.
1934 wurden der Speicher und die kleinste Torfhütte aus der Siedlung an das Namdalsmuseum überführt. Der Same Anders Nursfjell und seine Familie wohnten viele Jahre dort. Anders Johnsen Nursfjell wurde von den Norwegern in der Gegend «Finn-Anders» genannt.
Die Familie hatte ihre Winterweide im Gebiet um Otterøya/Vemundvik, während die Sommerweide bei Ekornfjellet/Salfjellet lag.
Anders wohnte in «Finnhøttan» bis 1929, als er zu seinem Sohn Nils nach Verdal zog. Die Siedlung stand danach leer.
Der Speicher wurde 1934 demontiert und in die Namdalsausstellung nach Namsos gefrachtet, wo Oddmund Havik die Arbeit leitete. Zusätzlich bekam er Tragehilfe von den ältesten Schülern der Schulen in Namsos. Oddmund Havik sorgte auch für den Aufbau der Ausstellungsumgebung. Nachdem die Namdalsausstellung zu Ende war, wurde der Speicher im Namdalsmuseum aufgebaut.
Der Speicher wurde aus leichtem Holz in Blockbauweise gebaut, und auf vier natürlich gewachsene Wurzelstämme gesetzt. Das Dach besteht aus längsgehenden, uneingefassten Brettern und wurde mit Birkenrinde und Stammhälften gedeckt. Um den Speicher betreten zu können, nutzte man einen runden Stamm mit eingehackten Stufen. Der Speicher wurde zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Gegenständen genutzt.
Die Torfhütte aus der Siedlung «Finnhøttan», wurde an Georg Moe aus Grond augeliehen. Er wollte sie 1938 in der Ausstellung «Vi kan» in Oslo zeigen. Voraussetzung war, dass Moe sie wieder zurückbrachte und im Namdalsmuseum aufstellte.
Die Torfhütte, die heutzutage im Museum steht, ist neuer. Die ursprüngliche Hütte verrottete und musste erneuert werden. Das Namdalsmuseum engagierte da Rentierhüter Aksel Toven aus Botnan in Vemundvik für diese Arbeit. Die neue Hütte wurde 1978 errichtet.
Die Torfhütte wurde auf traditionelle Weise mit einer Konstruktion aus Otnerassh (inneren Tragebalken) erbaut. Gegen die Tragebalken liegen Deakehkh (Stangen), die erst mit Birkenrinde und dann mit einer dicken Torfschicht bedeckt wurden. In der Mitte der Torfhütte liegt Aernie (Feuerstätte). Auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangs liegt Båassjoe-raejkie, eine Öffnung, durch die man Fleisch in die Hütte transportierte. Die Öffnung gibt auch dem Feuer Zug, und der Rauch fand seinen Weg durch Riehpene, die Öffnung im Dach. Der Erdboden wurde mit Birkenzweigen und Rentierfellen bedeckt.